Nur weiß und still
Zusammenfassung
Seit ihrer Rückkehr nach Deutschland hat Sanne und Mika der Alltag eingeholt. Während sich bei Sanne die Fibromyalgie wieder stärker bemerkbar macht, fällt es Mika schwer, sich in einem fremden Land zurechtzufinden.
Hinrich ist für beide nach wie vor eine wertvolle Stütze, bringt aber auch Unruhe in die Beziehung.
Ein unerwarteter Anruf stellt plötzlich alles auf den Kopf. Schafft Sanne es ein weiteres Mal, ihre Ängste zu besiegen und über ihren eigenen Schatten zu springen?
Textauszug
Ein Rascheln weckt mich mitten in der Nacht. Zunächst denke ich, dass ich das geträumt habe, aber dann höre ich es erneut. Tom liegt nicht mehr vor dem Bett. Vermutlich ist er der Urheber dieses Geräuschs. Ich stehe schlaftrunken auf und finde ihn vor dem großen Fenster im Wohnzimmer, wo er seinen Kopf unter der Gardine durchgeschoben hat. Als ich diese zur Seite schiebe, blicke ich verdutzt nach draußen. Es schneit. Dicke, aber zarte Flocken segeln sachte zu Boden und lösen sich dort zunächst auf. Perplex setze ich mich zu Tom auf den Teppich und beobachte dieses Schauspiel in der Dunkelheit. Von Minute zu Minute werden es mehr und wenig später bleiben sie auch tatsächlich liegen und verschmelzen zu einer weit reichenden Schneedecke. Wenn Mika das nur sehen könnte. Mika! Ich stehe auf und hole mein Handy aus der Küche, wo ich es zum Laden hingelegt habe. In der Nacht sind einige Nachrichten eingegangen. Die meisten allerdings von Hinrich, der sich überschwänglich für sein Verhalten entschuldigt. Mich interessieren aber die Neuigkeiten von Mika. Bei Ankunft in Helsinki hat er ein Foto von sich mit dem Mietwagen geschickt. Auch unterwegs hat er ein kurzes Video aufgenommen. Wo im letzten Sommer alles grün und blau war, ist es jetzt überall weiß. Solche Schneemengen habe ich in meinem Leben noch nie gesehen. Hier würde bei so einem Wetter der Verkehr komplett zum Erliegen kommen. Das nächste Video sehe ich mir ein paar Mal hintereinander an. Er hat seine Ankunft beim See gefilmt. Wie anders wirkt dieser Ort im Winter. Der Schnee löscht alle Konturen aus. Die dunklen Hütten sind im verschneiten Wald deutlich besser zu erkennen. Es ist fremd, aber genauso atemberaubend schön.
Idee zum Buch
Das offene Ende bei „Nur Grün und Blau“ ließ mir keine Ruhe. Auch wenn es zu diesem Zeitpunkt das perfekte Ende war. Ich ertappte mich dabei, wie ich immer wieder darüber nachdachte, wie Mika wohl in Deutschland zurechtkommen würde. Wie wirkt sich seine Anwesenheit auf die Symptome von Sannes Erkrankung aus? Und vor allen Dingen: werden die beiden jemals in das Land der Seen zurückkehren? Während des Schreibprozesses ging es mir nicht gut. Ich hatte schlimme Schübe und konnte nie lange am Schreibtisch sitzen. Dabei konnte ich gar nicht erwarten, wie die Geschichte weitergeht. Nach einem Katzenbiss (ich konnte sechs Wochen die Hand nicht richtig benutzen) und einer Corona-Erkrankung mit drei anschließenden Infekten war ich überglücklich, wieder an die Tastatur zurückzukehren.
Details zum Buch
Erhältlich als eBook und Taschenbuch.