Nur Grün und still

Zusammenfassung

Der Start in das neue Leben beginnt wesentlich holperiger, als Sanne es sich ausgemalt hat. Viel zu schnell wird sie ins kalte Wasser geworfen und muss sich trotz Sprachschwierigkeiten dem ungewohnten Alltag stellen. Da Aamu mit eigenen Problemen zu kämpfen hat, kann sie ihr vorerst keine wirkliche Stütze sein. Und auch Antti bereitet eher Sorgen, als dass er ihr hilfreich zur Seite steht. Doch zum Glück gibt es neben Mika noch jemanden, mit dem Sanne nicht gerechnet hat und der unter Beweis stellt, dass ein erster Eindruck manchmal trügen kann.

Textauszug

Seit einer Stunde sitze ich allein in dem großen Aufenthaltsraum der Fähre, in dem ich Hinrich zum ersten Mal begegnet bin. Starre durch die Fensterscheiben in die Finsternis. Die Dämmerung steht kurz bevor und ich möchte diesen Moment auf keinen Fall verpassen. Schlafen konnte ich nicht. Dafür bin ich viel zu aufgeregt. Aber dieses Mal ist es ein positives Gefühl. Ich bin unendlich dankbar, Menschen gefunden zu haben, die mich in ihre Familie aufnehmen wollen. Aamu schickt seit gestern Abend eine Nachricht nach der anderen und auch Antti hat mehrmals nachgefragt, wann wir denn ungefähr ankommen werden. 

Mika, Juhani und Matti schlafen noch in ihren Kabinen. Für sie endet diese Überfahrt in ihrer Heimat. Für mich ist es ein Neuanfang. Doch plötzlich … Zunächst halte ich es für eine optische Täuschung, aber dann bin ich sicher. Ein zartes helles Band kündigt den neuen Tag an. Schnell ziehe ich meine dicke Winterjacke an, wickel den Schal mehrfach um den Hals und streife noch die Handschuhe über, bevor ich die zwei Treppen hinauflaufe und mich an Deck begebe. Ich stelle mich an der Reling dem eisigen Wind entgegen und beobachte, wie die Nacht weicht und der Tag erwacht.