Nur Grün und Blau

Nur Grün und Blau

Zusammenfassung

Kurz vor der Abreise in den sehnlich erwarteten Urlaub an einen finnischen See, kommt es zwischen Sanne und ihrem Lebensgefährten Stefan zu einem heftigen Streit. Da Sanne seit Jahren an der Schmerzkrankheit Fibromyalgie leidet und das Vertrauen in ihren Körper längst verloren hat, macht sie sich nur zögerlich allein auf den Weg zur Fähre. Zu groß sind die Zweifel, ob sie ihr Ziel überhaupt erreichen wird.

In der gleichen Nacht erklingen in einer Hütte an einem finnischen See melancholische Töne. Zum ersten Mal seit Jahren greift Mika zu seiner Gitarre in der Hoffnung, dass ihn die Liebe zur Musik wieder zurück ins Leben führen wird.

Textauszug

Er behält recht, denn nur wenig später wird der ganze Himmel erst orange und dann dunkelrot. Der See wirkt, als hätte man ihn in Glut getaucht. Lilafarbene Wolkenfetzen bilden den Rahmen für diese phänomenale Kulisse. Ich vergesse fast zu atmen, so ein phantastischer Anblick offenbart sich uns hier. Mika sitzt ebenfalls völlig ergriffen neben mir. Auch wenn er dieses Naturschauspiel sicher häufiger erlebt, starrt er schweigend auf den Horizont. Vom Hauptsteg herüber hören wir Musik und Stimmengemurmel, aber hier in der Bucht ist es friedlich und ruhig. Für mich ist dies ein fast magischer Moment, der mich innerlich tief bewegt. Wie viele Lebenszeit habe ich verplempert? Habe mir selten Gedanken darüber gemacht, was für ein Geschenk das Leben ist und was es Einzigartiges für uns bereithält. Ich blicke zu Mika, der schräg vor mir sitzt. Ob er das Gleiche empfindet? Er sieht traurig aus, starrt auf den See. Nein, ihm geht jetzt sicher etwas ganz anderes durch den Kopf. 

Wir bleiben so lange schweigend sitzen, bis die Feuer erloschen sind. Auch die Geräusche vom Hauptsteg werden langsam leiser. Ich stupse Mika an, der mich so überrascht ansieht, als hätte er ganz vergessen, dass ich ebenfalls hier bin.

Idee zum Buch

Ich leide selbst an Fibromyalgie und war Anfang zwanzig, als sich die ersten Symptome zeigten. Auch ich hatte wie Sanne eine lange Odyssee hinter mir, bis ich eine Diagnose bekam. Natürlich empfand ich erstmal Erleichterung, dass mein Leiden einen Namen bekam. Um so ernüchternder war dann die Erkenntnis, dass es keine wirkliche Hilfe gab und mich im besten Fall ein Schulterzucken der Mediziner erwartete. Während eines schlimmen Schubs war ich in Finnland, in genau so einer Hütte am See. Dieser Urlaub hat großen Einfluss auf meinen Umgang mit der Erkrankung gehabt. 

Mit das Schlimmste für mich waren immer die Reaktionen meiner Umgebung. Meist erntete ich Unverständnis, manchmal sogar Vorwürfe und Hohn. Oder auch Gleichgültigkeit. Mit diesem Roman möchte ich Nicht-Betroffenen diese Erkrankung unterhaltsam näherbringen und für mehr Verständnis werben. Natürlich gilt das nicht nur für Fibromyalgie, sondern für viele Erkrankungen.

Details zum Buch

Erschienen als e-book und Taschenbuch

 

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