Was war das für ein herrliches Osterwetter in der letzten Woche. Doch ich stelle mich dann jeden Tag der Frage: schreibe ich drinnen oder draußen?

Beides hat Vor- und Nachteile. Draußen kann ich – wie in den letzten Tagen – den Wind spüren, die Sonne auf meiner Haut und auch die Sehnsucht nach dem Meer deutlicher fühlen. Denn diese war insbesondere zu Ostern dieses Jahr bei mir sehr groß. Doch der Wind war auch noch sehr frisch. So musste ich immer wieder das Schreiben unterbrechen. Erst brauchte ich eine Strickjacke, dann ein paar dicke Socken, anschließend einen heißen Tee. Meine Katzen kamen mich besuchen, schnurrten um meine Beine, gaben Köpfchen, wollten gestreichelt werden. Ein Schmetterling flog direkt an meiner Nase vorbei, nebenan brummte eine Hummel. Ich wurde dementsprechend wesentlich mehr abgelenkt.

Drinnen habe ich mein Büro, da ist die Temperatur immer angenehm. Die Tür bleibt zu, so dass ich Ruhe vor meinen Fellnasen habe oder sie auch mal vor mir. Es gibt keine Ablenkungen und ich bin dadurch oft sehr viel tiefer in meiner Geschichte. Aber manchmal ist es auch zu ruhig, da fällt mein Blick durch das Fenster in unseren Garten und ich suche sogar die Ablenkung. Von meinem Büro aus sehe ich direkt in ein paar große, ausladende Eichen, die nun endlich grün werden und hoffentlich bald auch wieder ein paar Regentropfen abbekommen werden.

Drinnen oder draußen… das muss ich jeden Tag neu beantworten. Oft erinnere ich mich sogar später bei einer Textstelle in einem meiner Bücher, in welcher Situation und wo ich diese geschrieben habe. Heute sitze ich in meinem Büro. Die ersten Regentropfen fallen in dieser Minute und ich habe wie immer eine Kerze angezündet bevor ich mit dem Schreiben anfange. Ich werde jetzt Leif dort oben in Jütland besuchen… mal sehen, was er mir berichten kann…

Ihre Inken Ibsen

PS: Auf dem Foto sieht man übrigens unseren Otto 😉